Sagt es allen weiter…  
so feierte die Paulusgemeinde die Karwoche und das Osterfest
 
Gründonnerstag - eine lange Tafel steht im Saal. Am Kopfende des Tisches steht ein Kelch und das Brot liegt bereit für die Feier des Abendmahls. Nach der Erinnerung an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern, nach Gebet, Gesang und den Einsetzungsworten werden Brot und Kelch an den Sitznachbarn weitergegeben. Nach der Abendmahlsfeier bleiben die Gäste sitzen. Eine Suppe wird gereicht und es fällt nicht schwer ins Gespräch zu kommen – man kennt sich und nimmt neue Gäste gern in die Runde auf.  
Karfreitag - nach der Lesung aus dem Evangelium wird in Gedenken an Christus’ Tod die Osterkerze gelöscht. Der Gedanke, dass Christus sein Leben für uns opferte braucht Stille. Dann folgt eine Szene aus einem Film. Ein Mann will seiner drangsalierten Nachbarfamilie helfen. Er stellt sich einer Gang entgegen und beabsichtigt den für ihn tödlichen Ausgang. Es folgt ein Ausschnitt aus einer aktuellen Nachrichtensendung. Ein französischer Polizist ließ sich gegen eine Geisel austauschen, ein tödlicher Ausgang. Vikar Yoo-Jin Jhi fragt in seiner Predigt was wir bereit sind zu opfern. Erinnert an Eltern, an hilfsbereite Menschen – oft gehen auch sie mit ihrer Opferbereitschaft bis an die Grenze des Machbaren. Die Predigt fordert ein nachzudenken. 
Osternacht. Um einen Platz finden zu können, brennt nur eine spärliche Beleuchtung. Dann Dunkelheit – Stille – unterbrochen vom Gesang des Chores, die Lesung von Tod und Auferstehung, Licht und Finsternis. Schließlich der erlösende Ruf: Christus, Licht der Welt! Die neue Osterkerze wird hereingetragen. Ihr Licht wird weitergegeben an die Kerzen auf dem Altar. Licht! In der Kirche wird es hell, die Glocken läuten, Pastorin Blanke erinnert an die Auferstehung und an die Taufe. Das sind hoffnungsvolle Zusagen. Die Gemeinde singt „Wir wollen alle fröhlich sein, in dieser österlichen Zeit… „ (EG 100). Nach dem Gottesdienst verlassen die Menschen mit einer brennenden Kerze in den Händen die Kirche.
Ostermontag. Viele Gemeindemitglieder freuen sich auf die Andacht und auf das gemeinsame Frühstück. Wenige sind enttäuscht, sie kamen mit einer anderen  Erwartung. Aber sie nehmen Platz, denn die Tische im Gemeindesaal sind österlich einladend gedeckt.
Diakonin Fuhst leitet die Andacht mit Lesung, Gebeten und Liedern. Zur Verkündigung der Auferstehung lässt sie Wollknäuel weitergeben und abwickeln im Sinn von: sagt die Nachricht allen weiter. Schließlich rollt sie die Wolle zu einem dicken Ball zusammen und zeigt (symbolisch) die Weltkugel mit der weltumspannenden Botschaft: „Christus ist auferstanden!“, sagt es allen weiter.
                                                                                                       Hannelore Pinkepank